Geschichte der Bürger für Heidelberg e.V.
Die Bürger für Heidelberg haben sich 1972 gegründet und in den Anfangsjahren ging es vor allem gegen Flächensanierung und eine autogerechte Stadt. Ein der wichtigsten frühen Aktionen war, sich dafür einzusetzen, die historische Stadthalle vor einer Verdrängung durch eine geplante vierspurige Stadtautobahn am Neckar zu retten. Konsequenterweise war der Verein dabei, als es 2010 darum ging, mit einem erfolgreichen Bürgerentscheid den massiven Umbau der Stadthalle in ein modernes Kongresszentrum (mit einer geplanten Verdreifachung der Kapazität) zu verhindern.
Im Fokus der ersten Jahre des Vereins und immer wieder (siehe Stadthalle) stand und steht der Denkmalschutz. Damals vor allem im Zusammenhang mit der damals dringend notwendigen Sanierung der Altstadt. Mittlerweile herrscht in der Kommunalpolitik nach jahrelangen Auseinandersetzungen ein solides Grundverständnis zum Denkmalschutz in allen Stadtteilen mit historischer Bausubstanz, auch wenn es immer wieder bei Ausnahmen, oder wenn der Denkmalschutz nicht greift, durchaus Streit geben kann. Im Zusammenhang mit der baulichen Entwicklung in der Altstadt ist für uns das Ziel „einer menschenwürdigen Stadt“ und die Entwicklung zu einer diversen und vorurteilsfreien Stadtgesellschaft wichtig (siehe Thema Altstadt).
Der Verein beschäftigt sich seit 2010 intensiv mit der Integration der ehemaligen Flächen der US Army in Heidelberg (siehe Thema ehem. PHV/Gartenstadt). Dabei geht es um die Gestaltung der Zukunft unserer Stadt.
Aus unserer Sicht ist als kommunalpolitisches Thema das bezahlbare, ökologische und schöne Bauen Zentrum der Entwicklung der Stadt gerückt. Dieses Engagement deckt sich mit der zentralen Formulierung unserer Satzung: „Der Verein will sich für die Erhaltung und Entwicklung einer menschenwürdigen Stadt einsetzen.“
Mit dieser Zielrichtung beschäftigen wir uns auch mit der ökologisch und sozial gestalteten Mobilität und der Digitalisierung, Stichwort: „smart City“. Wichtig ist uns dabei die Unterstützung der gesellschaftlichen Entwicklungen zu einer diversen und vorurteilsfreien Stadtgesellschaft. Das Alles zusammen ist eine Konkretisierung des Anspruchs einer menschenwürdigen Stadt.
Im Jahr 2012 haben die Bürger für Heidelberg e.V. mit einem Buch ihr 40ig jähriges Jubiläum gefeiert. Im Buch gibt es neben einer ausführlichen Schilderung der ersten Jahre, einige grundlegende Aufsätze und politische Grußworte. Diese Grußworte kamen von der ehemaligen Oberbürgermeisterin Beate Weber, von Oberbürgermeister Dr. Eckard Würzner und von der Landesministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Theresia Bauer, die heute, zehn Jahre später, zum Amt der Oberbürgermeisterin kandidiert. Sie haben, in wenigen Worten, den Kern unseres Engagements beschrieben. Ebenso der Text einer Rede von Prof. Dr. Clemens Zimmerman zum damaligen 30ig jährigen Jubiläums des Vereins, im Jahr 2002.
Beate Weber (OB von 1996 bis 2006): „Das Besondere an den Bürger für Heidelberg war für mich, dass sie nicht nur kritisieren, sondern dass sie sich immer darum bemühen, fachkundig und konstruktiv bessere Lösungen zu erarbeiten und vorzuschlagen.“
Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner (OB seit 2006): „Dass Heidelberg sich heute als eine lebenswerte Stadt präsentiert in der sich Tradition und Moderne vereinen, ist zweifellos zum Teil auch das Verdienst dieses engagierten Vereins…Ein Verein mit den Zielen, die sich die Bürger für Heidelberg gesetzt haben, ist selten ein bequemer Partner.“
Ministerin Theresia Bauer (OB-Kandidatin 2022): „Heute können wir auf die Städte hoffen, wenn es um die Revitalisierung der Demokratie geht. Wir können auf Vereine wie die Bürger für Heidelberg hoffen. Sie machen unsere Städte zu einer Angelegenheit der Bürgerinnen und Bürger – und damit zu Hochburgen demokratischer Kultur.“
Prof. Dr. Clemens Zimmermann (2002): „Die Bürger für Heidelberg sind die Vertreter des klassischen Konzepts der „Europäischen Stadt“ mit ihrer urbanen Dichte, ihren Integrationsmechanismen, ihrer sozialpolitischen Regulierungsfunktion und ihrer kulturellen und sozialen Bedeutung… Das Selbstverständnis der Bürger für Heidelberg ist seit ihrer Anfangsphase als Entwurf einer humanen Moderne aufzufassen… Die Grundhaltung der Bürger für Heidelberg möchte ich „skeptisch“ nennen.“